"... Des Kreuzes Schande, Hohn und Schmach verwandelt sich in Segen ..."
" Heute ist diesem Haus das Heil geschenkt worden... "
Lk 19,9
(aus der Festpredigt des Osnabrücker Bischofs Dr. Wilhelm Berning am 25.08.1929)
Entsprechend den zur Verfügung stehenden Mitteln war der Bau des Güstrower Gotteshauses bei gewollter Einfachheit in Material und Formen in modernem Gestaltungswillen und abgewogenem sakralen Charakter gewachsen.
Der Besucher, der sich von der Grünen Straße aus über den Kirchplatz der Kirche nähert, schaut auf die stattliche Frontseite in heimischem Backstein. Neben dem mächtigen Fenster über dem Eingang ist auf der rechten Seite oben die Bronzeplastik der zum Himmel auffahrenden Gottesmutter Maria, der Patronin der Kirche, angebracht.
Beim Eintritt in die Kirche fühlt sich jeder gleich von der feierlichen Ruhe des Innenraumes umfangen, der wesentlich durch eine sehr geschickte Lichtführung seine Stimmung erhält. Nur drei natürliche Lichtquellen erhellen ihn, die Fenster zu beiden Seiten des Chores, die zwei kleinen Fenster unter der Empore und das große Fenster über dem Eingang das 2013 zusammen mit dem Westgiebel komplett saniert wurde.
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Nicht ganz klar ist, ob die Bemühungen des Güstrower Künstlers Ernst Barlach zu diesen Fenstern wirklich zum Erfolg führten. In einem Brief vom 23.07.1928 machte E. Barlach zumindest den Schwager von Marga Böhmer, Karl Muggly (1884-1957), Maler und Professor für Glasmalerei und Kirchenfenster an der Kunstgewerbeschule Bielefeld, auf den geplanten Bau der Güstrower Kirche aufmerksam.
Ob sich Karl Muggly dann mit den Architekten Korff & Berger über die Anfertigung farblich-struktureller Entwürfe für die Fenster der neuen Kirche einigen konnte ist leider nicht mehr nachweisbar. Archiveinträge der 1912 von Otto Peters in Paderborn gegründeten "Westfälischen Kunstanstalt für Glasmalerei und Kunstverglasung" (der heutigen Firma "Glasmalerei Peters GmbH") in Paderborn und die Ähnlichkeit in der Auswahl der Farben, ihrer Art und Strukturierung im Vergleich zu seinen vor dem 21.03.1929 angefertigten zwei Fenstern in der Nordhalle des Güstrower Domes, lassen es aber als ziemlich sicher erscheinen.
Ein starkes, großes Gewölbe und ein formvollendet aufsteigender hoher Bogen ziehen das Auge zum Chor und zu dem schlichten, nur in Umrißlinien angebrachten vergoldeten Kreuz auf der Stirnwand über dem Tabernakel.
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Der warme Ton des bodenständigen Ziegelmaterials gibt den Flächen reiches Leben, zumal im wechselnden reizvollen Spiel des Sonnenlichtes zu den verschiedenen Tageszeiten. Die durch Nischen aufgelockerten Seitenwände tragen das spitzbogenförmige Gewölbe im Lamellensystem, das wiederum durch die rautenförmige Anordnung der in Naturfarbe gehaltenen Stützen belebt ist.
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Friedrich Zollinger (1880-1945) entwickelte das Prinzip des Rauten-Lamellendach`s aus dem gewölbten Bohlenbinderdach mit parallelen Sparren, welche jeweils aus zwei geschweiften, versetzt angeordneten Brettern miteinander verleimt waren. Am 14. Oktober 1921 meldete er seine Dachkonstruktion aus Brettlamellen zur Patentierung an (ausgegeben am 28. Dezember 1923). In der Patentschrift " Raumabschließende, ebene oder gekrümmte Bauteile " wird sowohl die Ausbildung gerader Dachflächen aus geraden Brettern als auch die Konstruktion der gewölbten Dachhaut aus gekrümmten Brettern dargelegt.
Das gewölbte Zollbau-Lamellendach wurde dann jedoch viel häufiger realisiert, indem die Längsseiten der Bretter gekrümmt zugeschnitten wurden und so die Wölbung des Daches bestimmten. Nach einer kurzen Erprobungsphase beschränkte man sich darauf, nur die nach oben zeigende Brettseite gebogen zuzuschneiden; die untere Seite blieb gerade. Die Bretter wurden rautenförmig aneinander gesetzt und verschraubt, so dass sich eine netzartige Dachfläche ergab - wie in unserer Kirche.
Länge und Dicke der Lamellen richteten sich nach der Spannweite und Neigung des jeweiligen Daches; in der Regel waren die Bretter aber zwei Meter lang und zweieinhalb Zentimeter dick. Den Abmessungen der Lamellen war der Durchmesser der Verbindungsbolzen sowie die Größe und Form der Unterlegscheiben angepasst. Dickere Lamellen wurden mithilfe von Bolzenpaaren miteinander befestigt.
Das Zollinger-Lamellendach wurde aber nicht nur in Kirchen sondern auch im Wohnungsbau, beim Bau öffentlicher Gebäude (Albrecht Dürer Schule und Turnhalle in Merseburg 1927-1928), großer Hallen (Scheunen, Flugzeug- und Eisenbahnhallen, Stadien und Markthallen) angewendet.
Die Ausstattung des Gotteshauses fügt sich schlicht in die Geschlossenheit der Räume ein. Der Hochaltar aus Kunststein ist in einfachsten Formen gehalten. Gemäß den Möglichkeiten und Forderungen der erneuerten Liturgie, die vom II. Vatikanischen Konzil eingeleitet wurde, ist die Altarmensa 1969 von ihrem erhöhten Stand an der Rückwand des Altarraumes nach vorne versetzt worden und erhielt ihre jetzige Form.
In die durch die Trennung entstandene Wandlücke am Hochaltar wurde das schmiedeeiserne Türgitter eingefügt, das ursprünglich die Mitte der Kommunionbank schloß.
Es zeigt die bildhafte Darstellung des Altarsakramentes: eine Kornähre und Weinrebe, den Abendmahlskelch und die Hostie, sowie die Taube als Sinnbild des Heiligen Geistes. Zwei anbetende Engelsgestalten weisen zur Mitte, zum Christuszeichen hin. Das Gitter ist ein Werk des heimischen Kunstschmiedemeisters Friedrich Gielow, der auch die bleiverglasten Fenster mit Taufsymbolen der rechten Sakristei fertigte.
In Folge dieser Liturgiereform kam es auch zu einer Wiederbelebung des Ambos mit der Empfehlung diesem einen gesonderten Ort zu geben. Für die Lesungen aus der Heiligen Schrift sollte ein seperater Ort die hohe Bedeutung des Wortes Gottes deutlich machen. Zu diesem Zweck wurden 2011 die vorhandenen Kommunionbänke entfernt und in zwei neugebaute Podeste integriert. Auf ihnen kamen zwei Ambonen.
Nach einem Entwurf des Diakon Meissner i.R. (Teterow) und von der Tischlerei Meinert aus Rostock geschaffen, wurden sie am Tag des Patronatsfestes unserer Kirche (15. August) bei uns in der Kirche eingeweiht.
Das linke Ambo besitzt zusätzlich einen Bronzeguss einer von Hans Naczenski geschaffenen Figur des "Auferstandenen Christus".
Im Tabernakel oder Hostienschrein ist Christus für uns Katholiken ständig gegenwärtig. Als Zeichen dafür brennt in jeder Kirche in seiner Nähe ein ewiges rotes Licht.
Auf den älteren, ursprünglich roten Tabernakeltüren befanden sich früher goldene Darstellungen von einer Kornähre und Weinrebe, sowie die Zeichen Alpha und Omega. Die heutigen, am 9.12.1965 erneuerten, zeigen vergoldet und plastisch dargestellt "Mariä Verkündigung". Der Engel bringt Maria unter der Taube des Heiligen Geistes die Botschaft von der Menschwerdung Gottes.
Zu beiden Seiten des Chores stehen Altäre, links der St. Marien- und rechts der St. Josephsaltar, die beide aus Backstein ausgeführt wurden. Die ihnen den Namen gebenden Statuen wurden seinerzeit der Notkirche von der Mutterpfarrei Rostock geschenkt.
Weitere Informationen finden Sie unter " Figürliches in und um unsere Kirche " .
Formschön ist auch die Kanzel, die sich praktisch in den Raum einfügt. Sie wird heute aber nicht mehr verwendet. Das auf ihr befindliche bronzene Kreuz befand sich ursprünglich über dem Tabernakel der Kirche.
Als Werke moderner Holzschnitzkunst erhielt die Kirche später (nach 1946) die unten im Eingang links stehende Plastik des Hl. Bruders Konrad von Parzham und das am rechten Pfeiler angebrachte Bild des Antonius von Padua, beides Werke des Berliner Professors Paul Dierkes (1907-1968), der ein enger Freund unseres damaligen Pfarrers, des Dechanten August Niemeyers war (Dierkes stammt wie Niemeyer aus Westfalen).
Die Reliquie vom hl. Br. Konrad bekam unsere Kirche am 29.9.1944 geschenkt. Die beiden Kapuzinerpatres Bauer und Wolfgruber bedankten sich damit für die freundliche Aufnahme, als sie aus der Kriegsgefangenschaft kamen.
Die rechte Pfeilerfigur schuf unser Altpastor Hans Naczenski i.R. Sie stellt die heilige Beatrix dar, deren Reliquie zusammen mit denen ihrer Brüder Simplizius und Faustinus im Hauptaltar geborgen sind.
Des weiteren besitzt unsere Kirche auch Reliquien von den Märtyrern der thebäischen Legion und dem Hlg. Konrad.
Zum besseren Verständnis der Reliquienverehrung scheint mir hier eine Bemerkung angebracht. Reliquien - " Bruchstücke aus den Körpern von verehrungswürdigen Seligen und Heiligen " befinden sich meistens in einem versiegelten und beschrifteten Behälter. Es sind aber nicht nur Überreste von Heiligenleibern, sondern auch Gegenstände, derer sich die Heiligen während ihres Lebens bedient haben.
Die Verehrung der Reliquien entsprang einem natürlichen Bedürfnis des Menschen, dem Respekt und der Ehrfurcht vor der Person des Verehrten. Der mittelalterliche Mensch verstand sich viel weniger als Individuum, als wir heute, sondern viel mehr als Teil einer ganzen, größeren göttlichen Ordnung. Dieser Ordnung, und damit der Gemeinschaft zu dienen gab ihm Sicherheit, weil er sich an seinem, ihm von Gott zugeordneten Platz befand. Die Harmonie mit der bestehenden göttlichen Ordnung wurde als die eigentliche Freiheit betrachtet. Die für uns heute so wichtige Frage nach der persönlichen Freiheit war, außer bei extremer Unterdrückung oder Ausbeutung, keine wesentliche Frage.
Das starke Verlangen nach Reliquien verleitete zu gewissen Zeiten auch zum Mißbrauch und betrügerischer Beschaffung. Es ist daher auch oftmals so, das ein Großteil dieser Reliquien nicht wirklich das ist, was ihre Urkunde verspricht, so viele Knochen können einige Heilige gar nicht gehabt haben, vielfach handelt es sich um die Gebeine von unbekannten Christen aus den Katakomben Roms) aber das spielt auch keine wesentliche Rolle. Die katholische Kirche hat dies stets abgelehnt und sie hat zuletzt im Konzil von Trient (1545-63) strenge Vorschriften über die Reliquienverehrung erlassen. So dürfen z.B. nur von der kirchlichen Autorität geprüfte und anerkannte, durch Urkunden beglaubigte Reliquien verehrt werden.
Natürlich waren und sind die konkreten Formen solcher Verehrung sehr dem Zeitgeschmack unterworfen, brauchen daher auch nicht jedem Menschen zuzusagen, aber sie können immer noch ein Weg sein, um Gebetshilfe zu bitten und sich mit ihrer Fürsprache bei Gott verbunden zu wissen.
In unserer Kirche befinden sich Reliquien von Märtyrern der thebäischen Legion, der heiligen Beatrix und des heiligen Konrad von Parzham.
Zur Thebäischen Legion ist dabei folgende Geschichte überliefert: Ende des dritten Jahrhunderts befahl der römische Kaiser Diokletian die Versetzung einer der drei ägyptischen Legionen, unter dem Oberbefehl des Mauritius nach Westeuropa. Sie sollten die Verteidigungslinie, die sich von hier von Ligurien über die Alpen durch das Wallis und von dort längs der Aare und dem Rhein bis Nordwestdeutschland erstreckte, unterstützen. Unter anderem sollte sie auch dazu beitragen, den Aufstand der Bagauden im Südosten Frankreichs zu unterdrücken.
Auf ihrem Zug aus dem Orient, der Thebais in Oberägypten, daher auch der Name Thebäische Legion, wurden sie durch den Bischof von Jerusalem getauft. In Octodurum (heute Martigny) angelangt, hielten sie sich abseits und schlugen ihr Lager in Agaunum auf. So entzogen sie sich der Teilnahme an den Götzenopfern, lehnten es kategorisch ab, die römischen Götter zu verehren und ihnen, gemäß den damaligen Zeremonien, Opfer darzubringen und weigerten sich schließlich auch im Zuge der allgemeinen Christenverfolgung gegen ihre christlichen Glaubensgenossen in der Gegend um Agaunum vorzugehen. Dies wurde von Kaiser Maximian, Mitregent Diokletians im Westen, aber als Meuterei betrachtet, worauf er die Folterung der Legionäre und die "übliche Bestrafung" der Legion befahl. Übliche Bestrafung bedeutete: die Dezimierung der Legion, d.h. Hinrichtung jedes Zehnten Mitgliedes (die Legionsstärke der römischen Armee pendelt im Laufe der Zeit zwischen 6600 und 12000 Mann).
Trotzdem hielten die Thebäer an ihrem Glauben und ihrer tiefsten christlichen Überzeugung fest. Folglich befahl Kaiser Maximian die Intensivierung der Folterung und die wiederholte Dezimierung der Verbliebenen bis sie sich der Verehrung der römischen Götter fügen sollten. Da aber keiner der Thebäer von seinem Glauben abließ, breitete sich dieses Martern und Morden rasch über alle Lager, wo sich Kohorten der thebäischen Legion befanden, aus. Dies wurde so lange fortgesetzt bis die ganze Legion die "Krone des Martyriums" erlangte.
Auf ihre Standhaftigkeit hatte am meisten ihr Anführer Mauritius und neben diesem der Feldzeichenträger Exuperius und der Kriegssenator Kandidus eingewirkt. Diese sind auch die einzigen namentlich aufgeführten Märtyrer von Agaunum.
Es geschahen in dieser Zeit auch mehrere wunderhafte Ereignisse (Mirakel), daher rührt auch die weite Verbreitung vieler Mitglieder dieser Legion als Schutzpatrone der Städte in Norditalien, in der Schweiz und im Rheintal. Allein in Deutschland gibt es nicht weniger als 114 Kirchen und Kapellen, die dem heiligen Mauritius geweiht sind. Man mag sich wundern, dass unter den Märtyrern der Legion etliche Frauen waren, doch gemäß den Geflogenheiten jener Zeit pflegten die Oberbefehlshaber und hohen Offiziere der römischen Legionen weibliche Mitglieder ihrer Familien (Mutter, Frau oder Schwester) mitzunehmen. Sie sorgten so für das Wohlbefinden ihrer Söhne, Ehemänner oder Brüder während der langen Feldzüge, die manchmal Monate oder sogar Jahre dauerten. Die heilige Verena z.B. war eine dieser Frauen.
Am 1. März 1930 erteilte Bischof Dr. W. Berning dem Pfarrer Hemesaat die Vollmacht, einen Kreuzweg in der hiesigen Kirche zu errichten und einzuweihen. Frau Konsul Wölting hatte diesen, eine Reproduktion des von Beuroner Benediktinern in einer Stuttgarter Kirche gemalten Kreuzwegs, schon für die Notkirche gestiftet.
Dieser Kreuzweg wurde dann in der Fastenzeit 1961 durch eine Reproduktion des 1935 von dem Osnabrücker Künstler Walter Mellmann geschaffenen ersetzt (geweiht am 7. März 1962 durch Weihbischof Dr. Schräder). Die Eigenart dieses Bildhauers und Graphikers liegt in der ausgesprochen geistigen, innerlichen Auffassung, die seelischen Werte wiederzugeben sucht.
Aus einer anderen Stilepoche stammt der Taufstein aus belgischem Marmor mit dem kleinen holzgeschnitzten Bild Johannes des Täufers, ein Geschenk des Direktors Schulte-Peikum aus Essen zur Kirchweihe 1929. Das Johannes der Täufer oftmals ein Taufbecken ziert oder mit Wasser und Brunnen in Verbindung gebracht wird, beruht auf der großen Verehrung, die ihm vor allem am Johannestag (24. Juni) entgegengebracht wird. Jesus sagte einmal über ihn: " Unter den von der Frau Geborenen ist kein Größerer aufgestanden als Johannes der Täufer. " Auf diesem großen Wort beruht auch seine starke Verehrung.
Bei dem Naturstein des Taufbeckens handelt es sich um einen Marmor der in Belgien abgebaut wird. Er wird auch als Belgisch Granit bezeichnet.
Am 29. November 2015 erfolgte eine besondere Ikonenweihe in einem Festgottesdienst mit unserem Weihbischof Norbert Werbs. 329 Jahre nach seinem Tod am 25. November 1686 in Schwerin (jul., greg. = 5. Dezember) gedenken wir damit des seligen Niels Stensen (* 01.01.1638 in Kopenhagen). Er war ein dänischer Arzt, wegweisender Anatom und Naturforscher der 1675 katholischer Priester in Florenz am Hof der Medici wurde, 1677 Apostolischer Vikar des Nordens in Hannover (1684 in Hamburg), von 1680-83 als Weihbischof in Münster war und zuletzt 1685 Bischof in Schwerin wurde. Sein Leichnam wurde auf Wunsch des toskanischen Großherzogs Cosimo III. de’ Medici nach Florenz überführt und befindet sich dort in der "Cappelle Medicee" - der Grabkapelle der Medici hinter der Basilica di San Lorenzo.
Papst Johannes Paul II. hatte ihn am 23. Oktober 1988 seliggesprochen - sein kirchlicher Gedenktag ist jedoch der 25. November.
Die Ikone wurde 2015 von der uns schon bekannten Ikonenschreiberin Ursula Räke aus Altenmedingen geschaffen. Sie hat von der serbischen Schwester Nektarija das Malen der Heiligenbilder gelernt.
Ende 1930 wurde dann auch endlich eine Heizung " System Mohr " in die Kirche eingebaut. Als dann 1974 die Gemeinde selbst das Heizen übernahm, merkte sie erst, wie aufwendig das Heizen der Kirche war. Alle 2-3 Stunden mussten Kohlen nachgelegt werden (auch nachts) und den wenigen Männern, die sich in den Wintermonaten um die Kirchenheizung mühten, an dieser Stelle nochmals herzlichen Dank. Diese "Plackerei" in der kalten Jahreszeit endete dann mit dem Einbau einer neuen Ölheizung im Sommer 1986.
Im Zuge der Kirchensanierung 2008/09 wurde die Heizung erneut verändert, wird nun mit Gas geheizt. Der damit freigewordene Ölkeller wurde zum Teil neuer Abstellraum und zum anderen Teil für die Fläche des neuen Beichtraumanbaus genutzt.
Seit dem Bau unserer Kirche wurde die Beichte mittels der zwei Beichtstühle - je einer hinten links und rechts - gespendet. Dies änderte sich erst im Jahr 2001, von da an wurde sie in der rechten Sakristei vorne am Altarraum gespendet. Auch Beichtgespräche waren nun möglich.
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Diese Variante bereitete aber aufgrund der Treppen vor allem älteren Menschen einige Schwierigkeiten. Daher wurde mit Hilfe des Deutschen Bonifatiuswerkes und des Erzbistums Hamburg im Zuge der Kirchensanierung 2008/09 ein neuer Beichtraumanbau hinten links errichtet.
Die dabei neugeschaffenen Fenster des Beichtraumes an der Nord-Westseite der Kirche bestehen aus einem Doppelfenster mit Nord-West-Ausrichtung und zwei Lichtbändern, von denen eines nach Nord-Osten und das andere nach Süd-Westen weist.
Bei ihrer Gestaltung legte die Gemeinde sehr viel Wert auf den Bezug zur Raumnutzung und den Kontex zu den anderen Kirchenfenstern. Die vorherrschenden Farben dieser Kathedralgläser sind daher ebenfalls gelb bis violett in verschiedenen Abstufungen.
Angefertigt wurden die Fenster dann von der Glaserei Reincke aus Rukieten.
Von Beginn an wurde in unserer Kirche entweder auf einem Harmonium oder später einer elektrischen Orgel gespielt. Am 18. Mai 1987 aber nimmt ein jahrelanger Traum und Wunsch unserer Gemeinde Gestalt an: die erste Orgel kommt nach zehnjähriger Wartezeit - zerlegt und verpackt in großen Kisten von der Orgelbaufirma Rudolf Böhm aus Gotha.
Die Monteure waren gleich mit angereist, um sie sachgerecht zu entladen und mit dem Aufbau des Instrumentes zu beginnen. In vier Wochen "stand" zwar die "Königin" der Instrumente auf unserer Empore, aber erst nach wochenlanger Stimmarbeit konnte sie am 1. Oktober der Gemeinde die "Flötentöne" beibringen.
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Nun konnte der Kirchenraum mit ihren 16 klingenden Registern und insgesamt 1304 Pfeifen geradezu musikalisch überflutet werden.
An dieser Stelle auch ein herzliches Dankeschön den vielen fleißigen Organistinnen und Organisten all der Jahre. Angefangen bei Bernhard Braun, Sr. Christel, Frau Ingeborg Winokuroff, Sr.M. Ehrentrud, Frl. Mach, Sr.M. Julitta, Sr.M. Oswalda, Astrid Bartels, Dorothea Axtmann, Adelheit Elwert oder Margarete Prey. Was wären unsere Gottesdienste ohne ihr Orgelspiel!
Einen eigenen Kirchenchor hat unsere Gemeinde schon seit 1922 (älter als unsere Kirche selbst). Er wurde anfangs von Herrn Berger und Frau Bresch geleitet. Zum Kirchweihfest 1929 standen Stücke wie das "Ave Maria" von Gounod, "Die Allmacht" und "Abendrot" von Schubert oder die "Mignon-Fantasie" von Thomas auf ihrem Programm. Einzeldarbietungen wie das Preislied aus "Die Meistersinger" von Wagner, den "Psalm 95", ein Duett von Mendelssohn oder "Jauchze, mein Herz" von Öser rundeten das Festprogramm musikalisch ab.
Nach dem 2. Weltkrieg wurde der Chor dann 1947 von Hans Pfleger neu aufgebaut, und im Laufe der Zeit weiter von Herrn Dörfler, Frau Klingebiel, Herrn Senge, Herrn Buron, Frl. Kowalewski, Frau Adeline Frey, Herrn Jochen Gläser und heute von Frau Dorothea Axtmann geleitet. Mit seinen 22 ständigen Mitgliedern ist er stets eine Bereicherung unserer Gottesdienste.
Geprobt wird Mittwoch`s um 19.30 Uhr im Gemeindehaus oder in der Kirche. Neuzugänge sind natürlich immer ganz herzlich willkommen.
Nichts hält ewig. So beginnt mit dem Datum vom 5. September 2021 auch in unserer Gemeinde ein neuer Abschnitt. Mit der Errichtung der Pfarrei Heilige Familie an diesem Tag, reihen wir uns ein in eine Pfarrei die flächenmäßig größer ist als das Saarland.
25.08.1929 bis 04.09.2021 - Pfarrgemeinde "Mariä Himmelfahrt" Güstrow
ab 05.09.2021 - Teil der Mecklenburger Pfarrei "Heilige Familie"
Damit möchte ich unseren Rundgang durch die katholische Kirche der Stadt Güstrow beenden. Möge Gott uns den Weg, den ER unserer Kirche im Verlauf der Jahrhunderte gezeigt hat, auch weiter ebnen und bitten wir Ihn um Seinen Beistand und Seine Hilfe.